Google will weiterhin mit Huawei zusammenarbeiten dürfen. Das US-Unternehmen soll sich dafür bei der US-Regierung eingesetzt haben. Es befürchtet Sicherheitsrisiken, die Motivation des Unternehmens könnte aber auch eine andere sein.
Google will weiter mit Huawei zusammenarbeiten. Laut einem Bericht der Financial Times führt Google Gespräche mit US-Regierungsvertretern, um zu verhindern, dass Huawei-Smartphones nicht mehr mit Android und den darauf installierten Google-Diensten laufen dürfen. Dem Bericht zufolge sieht Google Sicherheitsbedenken, falls Huawei sich von Android abwendet.
Hintergrund der Probleme Huaweis sind Sanktionen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump. US-Unternehmen dürfen aus Gründen der nationalen Sicherheit keine Geschäftsbeziehungen mehr zu Huawei unterhalten. Das beinhaltet auch Lizenzen wie die von Android. Bis zum 19. August 2019 ist diese Vorgabe zwar größtenteils ausgesetzt, aber Unternehmen wie ARM und Google haben die Zusammenarbeit bereits eingestellt oder eingeschränkt.
In Gesprächen mit der US-Regierung sollen Google-Vertreter davor gewarnt haben, dass der Handelsbann dazu führen könne, dass Huawei auf ein eigenes Betriebssystem setze. Es gibt bei Huawei bereits entsprechende Pläne, mit Ark OS ein eigenes Smartphone-Betriebssystem auf den Markt zu bringen. Google befürchtet, dass Ark OS mehr Softwarefehler als Android haben und somit ein Sicherheitsrisiko bedeuten könnte. Google habe sich daher für eine längere Lockerung der Regeln oder eine komplette Ausnahme von dem Verbot eingesetzt.
Für Google könnte der Schritt von Huawei aber auch die Marktdominanz von Android schwächen. Bisher ist es zwar keinem anderen Marktteilnehmer gelungen, ein Smartphone-Betriebssystem anzubieten, das Android und iOS bezüglich der Marktanteile ebenbürtig gewesen wäre. Aber Huawei könnte als Nummer zwei auf dem Smartphone-Markt bessere Chancen haben. Für Google könnte Huawei also zur Konkurrenz werden.
Aber nicht alle US-Unternehmen sind weiterhin daran interessiert, eng mit Huawei zusammenzuarbeiten. Das führende soziale Netzwerk Facebook untersagte Huawei, ihre Smartphones künftig mit einer vorinstallierten Facebook-App auszuliefern, wie die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr. Besitzer von Huawei-Smartphones werden die Facebook-App weiterhin installieren können, aber sie ist nicht mehr vorinstalliert.(Quelle: golem.de|Ingo Pakalski)