Größer als angekündigt: Der von Toshiba und Western Digital entworfene BiCS4-Flash-Speicher fasst 1,33 TBit pro Die – mehr als jeder andere sonst. Die beiden Hersteller nutzen 96 Schichten aus 4-Bit-Zellen.
Gut ein Jahr nach der ersten Vorstellung vermelden Toshiba und Western Digital die Auslieferung erster Muster des neuen BiCS4-Speichers an Partner. Dahinter verbergen sich NAND-Flash-Chips mit 1,33 TBit (167 GByte) Kapazität für SSDs. Das Joint Venture aus Toshiba und Western Digital, Flash Forward genannt, spricht vom bisher größten 3D-NAND-Flash-Die am Markt. Ursprünglich wurde BiCS4 mit bis zu 1 TBit (128 GByte) pro Die angekündigt.
Western Digital zufolge erfolgt das Sampling bereits und erste Produkte der eigenen Sandisk-Tochter werden für Ende 2018 im Consumer- und Enterprise-Segment erwartet. Toshiba wiederum möchte Speicherchips und SSD-Controller ab September verteilen und nennt 2019 für den Start der Serienfertigung. Die Produktion erfolgt in der 2016 fertiggestellten Fab 2 nahe Yokkaichi in der Präfektur Mie auf der japanischen Hauptinsel Honshu, die mehrere Milliarden US-Dollar kostete.
Für den BiCS4 setzt Flash Forward auf 96 Zellschichten, die einzelnen Zellen nutzen Charge-Trap-Technik und weisen 4 Bit auf (Quadruple Level Cells). Bereits bei BiCS3 X4 hatten Toshiba und Western Digital mit QLC einige Erfahrungen gesammelt, der Speicher weist 64 Schichten und eine Kapazität von 768 GBit (96 GByte) pro Chip auf. Basierend auf dem neuen BiCS4 wird Toshiba auf dem Flash Memory Summit im August 2018 ein Package mit 16 Dies und einer Kapazität von 2,66 Terabyte zeigen.
Derart große Chip-Gehäuse sind für SSDs gedacht, zu einem vergleichsweise geringen Preis die immer noch günstigeren Festplatten im Server-Segment ablösen sollen. Zwar benötigt QLC hochentwickelte Fehlerkorrekturen, die Hersteller scheinen aber zuversichtlich bezüglich der langfristigen Haltbarkeit der Flash-Zellen. Quelle(golem.de| Marc Sauter)